Wie wird man VERAH?

Medizinische Fachangestellte sowie Angehörige anderer medizinischer Fachberufe können die Zusatzqualifikation VERAH erwerben.

Zulassungsvoraussetzungen

  • Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten
  • Einschlägige Berufserfahrung in einer Hausarztpraxis
  • Bestehendes Beschäftigungsverhältnis in einer hausärztlich tätigen Praxis
  • Bei paramedizinischen Ausbildungsberufen ist eine Berufserfahrung von mindestens zwei Jahren sowie ein Antrag auf Zulassung notwendig

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Ablauf der Fortbildung in Kürze


PRÄSENZUNTERRICHT 106 Unterrichtseinheiten (UE)
Die Fortbildung wird in Form eines Kompaktkurses angeboten. In drei Blöcken werden über elf Tage hinweg sämtliche theoretischen Inhalte (8 Module) des VERAH-Curriculums gemeinsam erarbeitet.

KOMPETENZEN 54 UE – Nachweis vom Arbeitgeber
Kompetenzen, die nicht in Form von Theorieunterricht vermittelt werden können, bescheinigt der jeweilige Arbeitgeber (Kompetenzbescheinigung).

PRAKTIKUM 40 UE – Soziale Netzwerkpartner der Hausarztpraxis
Bestandteil der Fortbildung ist ein Praktikum über 40 Einheiten à 45 Minuten bei einer Einrichtung, die mit der Hausarztpraxis bei der Patientenversorgung kooperiert (Netzwerkpartner, z. B. spezialisierte Vertragsarztpraxis, Pflegedienst, Sanitätshaus, Krankenhaus, Pflegeheim, Apotheke).

Ziel dieses Teils ist es, sich mit den Arbeitsabläufen dieser Institution vertraut zu machen und persönliche Kontakte zu knüpfen, damit Versorgungsassistentinnen die nötig werdenden Schnittstellen optimal herstellen bzw. entsprechende Maßnahmen einleiten und strukturieren können. 

Der Hospitationsanteil kann in verschiedenen Einrichtungen erfolgen, wenn eine Mindeststundenzahl von vier Unterrichtseinheiten pro Einrichtung erreicht wird.

VERAH Abschlussprüfung
Die VERAH Abschlussprüfung besteht aus einem schriftlichen Teil (Hausarbeit) und einem mündlichen Fachgespräch.

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Inhalte der 8 VERAH Module

Die Inhalte der Fortbildung (40 UE)
28 Präsenzstunden + 12 Kompetenzstunden

  • Kommunikation und Gesprächsführung
  • Wahrnehmung und Motivation
  • Interaktion mit chronisch kranken Patienten
  • Koordination und Organisation von Therapie- und Sozialmaßnahmen

Dieses Fortbildungsmodul hat den Beistand und die Beratung für chronisch kranke Menschen zum Inhalt. Die Teilnehmerinnen lernen, wie sie unter Einbeziehung der Patientenziele einen individuellen Hilfsplan erarbeiten, der anschließend kontrolliert umgesetzt wird. Dabei hat die Beratung der Patienten einen hohen Stellenwert. Die VERAH übernimmt hier auch eine Lotsenfunktion, damit der Patient nach einiger Zeit seine Situation möglichst selbstständig und eigenverantwortlich managen kann. Der Patient soll informiert und vernetzt werden, so dass er unter Einbeziehung seiner sozialen Ressourcen seinen Lebensstil der Erkrankung anpassen, sowie erforderliche Messungen und Übungen regelmäßig selbst durchführen kann.

Die Inhalte der Fortbildung (20 UE)
12 Präsenzstunden + 8 Kompetenzstunden

Mitwirkung beim Impfmanagement

  • Von den Standardimpfungen bis zur Reisemedizin
  • Vorsorgemaßnahmen
    (Mutterschaftsvorsorge, arbeitsmedizinische Vorsorge, DMPs etc.)
  • Screening im primärärztlichen Bereich
    (Früherkennungs- und Gesundheitsuntersuchungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen)

Vorbeugen ist besser als Heilen und spart Kosten. Das Vermeiden von lebensstilbedingten Erkrankungen – die Prävention – ist deshalb ein essenzieller Aspekt in der Patientenversorgung. In diesem Seminar werden die Zielgruppen, die Ziele und die verschiedenen Möglichkeiten der Gesundheitsförderung und Prävention erläutert. In Rollenspielen und Gruppenarbeiten werden die Teilnehmerinnen auf die Ansprache und Motivation der Patienten vorbereitet.

Die Inhalte der Fortbildung (20 UE)
12 Präsenzstunden + 8 Kompetenzstunden

  • Ernährung: Ernährungslehre, ernährungsbedingte Erkrankungen und Essstörungen
  • Gesundheitserziehung und Risikofaktoren
  • Suchtmittel und Suchtgefahren. Soziale und technische Beratung
  • Programmierte Schulung und Betreuung von Risikogruppen
  • Altersmedizin

Gesundheitsmanagement dient im Wesentlichen der Gesundheitsförderung und -erhaltung. Dabei  soll der Einzelne durch die Gesundheitserziehung in die Lage versetzt werden, selbständig einen gesunden Lebensstil zu führen.

Die Inhalte der Fortbildung (10 UE)
6 Präsenzstunden + 4 Kompetenzstunden

  • Sichere Anwendung von Medizinprodukten (z. B. Lungenfunktion, Vernebler, PEG)
  • Geriatrisches Basisassessment (Durchführung, Auswertung, Verlaufskontrolle und frühzeitiges Erkennen von Mobilitäts-, Versorgungs- und Orientierungseinschränkungen)
  • Üben und Einsetzen korrekter Patientenlagerungstechniken (Manutention)

Technikmanagement ist mehr als nur der sichere Umgang mit Medizinprodukten. Deshalb lernen angehende VERAH in diesem Teil der Fortbildung, selbstständig ein geriatrisches Basisassessment durchzuführen, zu bewerten und dem Hausarzt die entsprechenden Ergebnisse testgerecht zu übermitteln. Die Teilnehmerinnen sollen durch dieses Seminar Sicherheit in der praktischen Anwendung der Medizinprodukte, aber auch bei Besuchen des Patienten in seinem häuslichen Umfeld, gewinnen.

Die Inhalte der Fortbildung (28 UE)
22 Präsenzstunden + 6 Kompetenzstunden

  • Planung und Kommunikation von Qualitätsmanagement
  • Personal- und Ausbildungsmanagement
  • Betriebliches Rechen- und Finanzwesen
  • Abrechnung in der gesetzlichen Krankenversicherung
  • Privatabrechnung
  • Beschaffungswesen
  • Ärztliche Buchführung
  • Hygiene
  • Sicherheit und Unfallverhütung
  • Datenschutz
  • Arbeitsmedizinische Betreuung
  • Digitalisierung und Telemedizin

Von jedem Praxischef wird zunehmend unternehmerisches Denken und Handeln erwartet. Eine optimale Praxisorganisation senkt die Kosten und dem Arzt bleibt mehr Zeit für das, was wirklich wichtig ist — nämlich für die Behandlung seiner Patienten. Dafür benötigt er die Unterstützung seines gesamten Teams. Die optimale Praxisorganisation ist deshalb Schwerpunkt dieses Ausbildungsteils. Die angehende VERAH erlernt hier die wesentlichen Aspekte für einen reibungslosen Praxisablauf.
In Gruppenarbeiten und Rollenspielen werden zudem die für den Alltag wichtigen Fähigkeiten in Kommunikation und Patientenorientierung eingeübt — praxisrelevant und realitätsnah.

Die Inhalte der Fortbildung (12 UE)
4 Präsenzstunden + 8 Kompetenzstunden

  • Rechtliche und medizinische Rahmenbedingungen von Hausbesuchen
  • Häusliche Rahmenbedingungen einschätzen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen
  • Kontrolle der Hausbesuchstasche
  • Führen des Hausbesuchsprotokolls
  • Begleitung von Versorgungs- und sozialrechtlichen Anträgen
  • Organisation und Koordination
  • Praktischer Teil: Durchführung von 10 ärztlich begleitetenden Hausbesuchen

Durch diesen Schulungsteil qualifizieren sich die Teilnehmerinnen dafür, verantwortungsvolle Aufgaben bei Hausbesuchen zu übernehmen und für eine

  • optimierte Patientenversorgung,
  • Entlastung des Hausarztes,
  • Erweiterung des Kompetenzbereiches der MFA,
  • Sicherung der Versorgungsqualität und
  • die Vermeidung von Parallelstrukturen

zu sorgen. All dies trägt dazu bei, die Hausarztpraxis als Ort der Versorgung zu erhalten.

Die Inhalte der Fortbildung (20 UE)
16 Präsenzstunden + 4 Kompetenzstunden

  • Erkennen und Ergreifen von Erstversorgungsmaßnahmen
  • Lebensbedrohliche Erkrankungen
  • Traumatologie
  • Sonstige Notfälle
  • Arztpraxisrelevante Kenntnisse des Rettungsdienstes
  • Notfallmedizinische Ausstattung einer Arztpraxis

 

Schnelles Handeln kann im Notfall lebensrettend sein. Je schneller ein Notfall erkannt wird, umso rascher und effektiver können Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden. Die angehende VERAH lernt hier in Theorie (16 Stunden) und Praxis (4 Stunden), wie sie Notfallsituationen entsprechend meistert.

Die Inhalte der Fortbildung (10 UE)
6 Präsenzstunden + 4 Kompetenzstunden

  • Wundheilungsmechanismen
  • Wundversorgung und Verbandtechniken
  • Wundprophylaxe
  • Dokumentation der Wundbehandlung
  • Hebe- und Lagerungstechniken

 

Eine qualifizierte Versorgung von Wunden verbessert die Heilungschancen und verringert die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen. Gleichzeitig bedeutet das weniger Schmerz und Leid für den Patienten. Ob akute oder chronische Wunden: Eine entsprechende Versorgung ist entscheidend für den Heilungsverlauf und wirkt sich direkt auf die Lebensqualität des Patienten aus. Dementsprechend ist eine Auffrischung und Erweiterung des Wissens in diesem Bereich für Versorgungsassistentinnen von hoher Bedeutung.

FAQ - Häufige Fragen

Hier beantworten wir die häufigsten Fragen für alle diejenigen, die VERAH werden möchten.

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